Ellen Ter­ry as Lady Mac­beth 1889 John Sin­ger Sargent

Wie man hört, wur­de in Ita­li­en gera­de eine Fas­sung von Car­men auf­ge­führt, in der die Titel­fi­gur am Ende nicht von ihrem ver­schmäh­ten Lieb­ha­ber Don José erdolcht wird, son­dern viel­mehr die­sen selbst mit einer Pis­to­le erschießt. Es soll irgend­et­was mit der #MeToo-Debat­te zu tun haben, so genau habe ich es nicht gele­sen. Aber ich kann mir nicht hel­fen, ich muss den Faden ein­fach wei­ter­spin­nen: Könn­te nicht auch Der Herr der Rin­ge so enden, dass Arwen den einen Ring kriegt und all die­sen müden Wald­läu­fern, Elben und Zau­be­rern mal zeigt, was eine Har­ke ist? Weil näm­lich nur Män­ner (igitt) von des­sen dunk­ler Macht kor­rum­piert wer­den? Auch sprä­che doch eigent­lich nichts dage­gen, dass Lady Mac­beth Schott­land unter ihrer wohl­wol­len­den Herr­schaft ver­eint und danach die bösen Eng­län­der besiegt, die gera­de mut­wil­lig die Lehens­ho­heit des Hei­li­gen Römi­schen Rei­ches ver­las­sen hät­ten. Nicht zuletzt soll­te man den Schluss von Die drei Mus­ke­tie­re leicht umschrei­ben: Lady de Win­ter wird ver­schont, weil sie Anna von Öster­reich (Öster­reich!!!) als AfD-Unter­stüt­ze­rin ent­lar­ven kann und all ihre Intri­gen daher als gerecht­fer­tigt erscheinen.

Die »ver­al­te­ten« Ver­sio­nen geben wir dann ein­fach Win­s­ton Smith, damit er sie ins Gedächt­nis-Loch schmeißt.