Eine der Fol­gen, die sich aus dem ernst­haf­ten Erwä­gen öko­lo­gi­scher Model­le als Erklä­rungs­mus­ter für das Dilem­ma unse­rer Indus­trie­ge­sell­schaft erge­ben, besteht dar­in, dass vie­le der all­täg­li­chen Prä­mis­sen, auf denen unse­re heu­ti­ge Kul­tur auf­baut, offen­bar auf den Kopf gestellt wer­den müssen. 

Bei­spiels­wei­se begrei­fen heu­te vie­le der­je­ni­gen, die sich sei­ner über­haupt bewusst sind, das dro­hen­de Hub­bert-Maxi­mum als Pro­blem einer neu­en Ener­gie­quel­le, die es zu fin­den gilt, damit wir die Indus­trie­ge­sell­schaft in ihrer der­zei­ti­gen Form fort­set­zen können. 

Vom Stand­punkt der Öko­lo­gie aus betrach­tet ist die­ses Den­ken eine Art Mus­ter­bei­spiel für Wider­sin­nig­keit, denn es ist ja genau die der­zei­ti­ge Form der Indus­trie­ge­sell­schaft, die unse­re Zwangs­la­ge so unaus­weich­lich macht. 

So, wie sie sich heu­te dar­stellt, lässt sich die indus­tri­el­le Öko­no­mie in öko­lo­gi­scher Hin­sicht am bes­ten als raf­fi­nier­ter Plan beschrei­ben, des­sen Ziel in der schnellst­mög­li­chen Ver­wand­lung von Res­sour­cen in Schad­stof­fe besteht. Von daher sind Res­sour­cen­er­schöp­fung und Umwelt­ver­schmut­zung nicht etwa uner­wünsch­te Neben­er­schei­nun­gen des Indus­tria­lis­mus, son­dern sie erge­ben sich aus des­sen Grund­struk­tur: Je schnel­ler Res­sour­cen zu Schad­stof­fen wer­den, des­to bes­ser gedeiht die indus­tri­el­le Wirt­schaft, und umge­kehrt. Dies ist der Kern unse­res Dilemmas. 

Das Hub­bert-Maxi­mum ist ein­fach das Sym­ptom einer umfas­sen­de­ren Kri­se – der fun­da­men­ta­len Nicht-Nach­hal­tig­keit eines Sys­tems, das sich unter der Ziel­set­zung her­aus­ge­bil­det hat, den Ver­brauch von Res­sour­cen auf einem end­li­chen Pla­ne­ten unend­lich zu machen –, und wenn man die­ses Pro­blem lösen will, ohne den grö­ße­ren Kon­text zu berück­sich­ti­gen, kann man sicher sein, dass an ande­ren Stel­len ande­re Sym­pto­me auf­tre­ten wer­den, die die­sel­be Funk­ti­on erfüllen. 

Seit nun­mehr über einem Jahr­hun­dert for­dern die­je­ni­gen, die die­ses Dilem­ma begrif­fen haben, dass unse­re Zivi­li­sa­ti­on sich in Rich­tung einer nach­hal­ti­gen Gesell­schaft wan­deln muss. Ins­be­son­de­re in den 1970ern wur­de eine gan­ze Rei­he von Vor­schlä­gen in die Welt gesetzt, wie ein sol­cher Über­gang zu bewerk­stel­li­gen wäre, und selbst heu­te noch erscheint mehr oder weni­ger jedes Jahr ein neu­es Buch mit einem ent­spre­chen­den Plan. Vie­le davon sind wohl­kon­zi­piert und wür­den wahr­schein­lich sogar eini­ger­ma­ßen gut funk­tio­nie­ren, und selbst die schlech­tes­ten davon wären am Ende sicher immer noch bes­ser als die der­zei­ti­ge Stra­te­gie des Schlaf­wan­delns auf den Abgrund zu. Aber nicht einer davon, sogar auf dem Höhe­punkt der Ener­gie­kri­sen der 1970er, erhielt mehr als nur einen kur­zen Augen­blick der Beach­tung, und dies sowohl sei­tens der Schalt­zen­tra­len der Macht in Regie­run­gen und Wirt­schaft, die für die meis­ten Rou­ti­neent­schei­dun­gen der moder­nen Gesell­schaft zustän­dig sind, als auch sei­tens der brei­ten Bevöl­ke­rungs­mas­se, deren Mei­nun­gen die letz­te Ent­schei­dungs­in­stanz bilden. 

Es gibt ver­schie­de­ne Wege, die­ses Ver­sa­gen zu ver­ste­hen, aber die im Bei­trag der letz­ten Woche (“Zivi­li­sa­ti­on und Suk­zes­si­on”) behan­del­ten öko­lo­gi­schen Per­spek­ti­ven eröff­nen einen Aspekt, unter dem das Pro­blems mei­nes Wis­sens nach bis­her nicht ana­ly­siert wur­de. Wenn der Über­gang von einem mensch­li­chen sozia­len Sys­tem zu einem ande­ren als eine Form von Suk­zes­si­on betrach­tet wer­den kann, bei dem Gesell­schafts­for­men ein­an­der ablö­sen wie sera­le Sta­di­en in der Natur, könn­te man dar­aus auch fol­gern, dass der sozia­le Wan­del einem ganz eige­nen Takt folgt. Im Suk­zes­si­ons­pro­zess eines Wald­bi­o­ms in den gemä­ßig­ten Brei­ten wer­den bei­spiels­wei­se Pio­nier­kräu­ter durch Grä­ser ersetzt, die­se dann durch Stau­den und Sträu­cher, und Letz­te­re schließ­lich durch Bäu­me, wobei Rei­hen­fol­ge und zeit­li­che Glie­de­rung des Vor­gangs bis zum einem gewis­sen Grad vor­her­sag­bar sind. 

Die Ursa­che für die­se Vor­her­sag­bar­keit ist nicht ohne Bedeu­tung für unse­re der­zei­ti­ge Lage. Die blo­ße Erde eines auf­ge­ge­be­nen Bau­plat­zes in den gemä­ßig­ten Zonen etwa ist eine geeig­ne­te Umge­bung für die Ansied­lung von Pio­nier­kräu­tern, nicht aber für die Hart­holz­bäu­me, Unter­holz­ge­wäch­se und ande­ren Lebe­we­sen, aus denen die Kli­max­ge­sell­schaft des Wal­des hier besteht. Pio­nier­kräu­ter, die sich in ihrer Ent­wick­lung dar­auf spe­zia­li­siert haben, auf gestör­ten Böden zu gedei­hen, schie­ßen schnell empor und bede­cken nach weni­gen Jah­ren den Boden. Im Ver­lauf die­ses Vor­gangs aller­dings ändern sie wie­der­um ihre Umge­bung und machen sie dadurch erneut besied­lungs­fä­hig, aber nicht durch wei­te­re Pio­nier­kräu­ter, son­dern durch Grä­ser und ande­re Pflan­zen, und die­se ver­drän­gen schließ­lich die Kräu­ter und beset­zen den auf­ge­ge­be­nen Bauplatz. 

Der­sel­be Pro­zess wie­der­holt sich, wenn die Grä­ser und ande­re Pflan­zen des zwei­ten sera­len Sta­di­ums die Umge­bung des auf­ge­ge­be­nen Bau­plat­zes ihrer­seits so weit geän­dert haben, dass er bes­ser für eine ande­re Sere als für ihre eige­nen Nach­kom­men geeig­net ist. Der Vor­gang setzt sich fort und ver­liert dabei all­mäh­lich an Geschwin­dig­keit, bis schließ­lich eine Kli­max­ge­sell­schaft erreicht ist, die ihre Umge­bung so kon­stant hält, dass sie für die Nach­kom­men ihrer eige­nen Mit­glieds­or­ga­nis­men geeig­net bleibt. An die­sem Punkt ist Nach­hal­tig­keit erreicht: Die Kli­max­ge­sell­schaft ändert sich immer noch über län­ge­re Zeit­räu­me, durch Kli­ma­wan­del oder das Auf­tre­ten neu­er Arten, die von anders­wo­her ein­si­ckern, und sie kann durch Feu­er oder ande­re Kata­stro­phen in blo­ße Erde zurück­ver­wan­delt wer­den, aber es ist mög­lich, dass sie die­sel­be wie­der­erkenn­ba­re Form über Jahr­tau­sen­de hin­weg bei­be­hält. Das Stre­ben nach einer nach­hal­ti­gen Gesell­schaft ver­läuft, anders aus­ge­drückt, par­al­lel zur Suk­zes­si­ons­fol­ge eines Öko­sys­tems in Rich­tung auf eine Kli­max­ge­sell­schaft, und weder der eine noch der ande­re Pro­zess kann durch eine ein­zi­ge Wand­lung erreicht werden. 

Dafür las­sen sich ein­deu­ti­ge Bei­spie­le aus der mensch­li­chen Geschich­te fin­den. Die Erfin­dung der Land­wirt­schaft in der Alten Welt erfolg­te nach dem Ende der letz­ten Eis­zeit vor etwa 11.000 Jah­ren, als ein dra­ma­ti­scher Kli­ma­wan­del auf der gan­zen Welt sta­bi­le Öko­sys­te­me durch­ein­an­der brach­te und mensch­li­che Kul­tu­ren neue Wege fin­den muss­ten, ihren Lebens­un­ter­halt zu bestrei­ten. Im Nahen Osten ver­wan­del­ten sich frucht­ba­re Gras­step­pen in Wüs­ten, nach­dem der Win­ter­re­gen, der jahr­tau­sen­de­lang ver­läss­lich gefal­len war, aus­blieb, und die Men­schen ver­fie­len dar­auf, in Fluss­tä­lern Getrei­de anzu­bau­en und auf den umlie­gen­den Hügeln Vieh zu wei­den, da dies die ein­zi­ge Alter­na­ti­ve zum Hun­ger­tod war. Der­sel­be Vor­gang wie­der­hol­te sich etwas spä­ter in Mexi­ko, dem Kern­land der Land­wirt­schaft in der Neu­en Welt, als eine par­al­le­le Rei­he von Kli­ma­wan­del­pro­zes­sen dort eben­falls zur Wüs­ten­bil­dung führte. 

Das neue Öko­sys­tem des Acker­baus erwies sich als äußerst erfolg­reich und brei­te­te sich mit gro­ßer Geschwin­dig­keit aus, aber es war immer noch sehr wenig effi­zi­ent, da es allein auf der natür­li­chen Frucht­bar­keit des Bodens beruh­te. Es waren Tau­sen­de von Jah­ren und eine Rei­he kata­stro­pha­ler Zusam­men­brü­che not­wen­dig, damit ein wirk­lich nach­hal­ti­ges Sys­tem dar­aus wer­den konn­te, und eini­ge der letz­ten Schrit­te in die­se Rich­tung erfolg­ten nicht vor der Geburt des Bio­land­baus im 20. Jahr­hun­dert. Nichts­des­to­trotz muss man sich unbe­dingt vor Augen hal­ten, dass die Land­wirt­schaft letzt­lich doch nach­hal­tig wur­de, und in eini­gen Öko­sys­te­men sogar jahr­hun­der­te­lang nach­hal­tig betrie­ben wur­de. Die enor­me Rege­ne­ra­ti­ons­fä­hig­keit des ost­asia­ti­schen Reis­an­baus wur­de schon vor lan­ger Zeit von F. H. King in “Far­mers of For­ty Cen­tu­ries” doku­men­tiert, aber wer weiß schon, dass Syri­en – wo der Getrei­de­an­bau wahr­schein­lich erfun­den wur­de und auf jeden Fall schon so lan­ge betrie­ben wird wie kaum irgend­wo sonst auf der Welt – heu­te noch immer im grö­ße­ren Umfang Wei­zen exportiert. 

Die Geburt des Indus­tria­lis­mus vor eini­gen Jahr­hun­der­ten steht, wie ich vor­schla­gen möch­te, für einen par­al­le­len Pro­zess, in dem ein neu­es mensch­li­ches Öko­sys­tem auf­ge­kom­men ist. Wie die Land­wirt­schaft in den Anfän­gen ihres geschicht­li­chen Wegs ist die­ses neue Öko­sys­tem unge­heu­er wenig effi­zi­ent und ver­schwen­det Ener­gie und Res­sour­cen in einer nicht auf­recht­zu­er­hal­ten­den Geschwin­dig­keit. Und eben­so wie die Land­wirt­schaft wird sei­ne Ent­wick­lung ver­mut­lich von kata­stro­phi­schen Zusam­men­brü­chen beglei­tet wer­den, des­sen ers­ter mit eini­ger Wahr­schein­lich­keit pünkt­lich über die nächs­ten paar Jahr­zehn­te hin­weg ein­tre­ten wird. Mög­li­cher­wei­se wird einer die­ser Zusam­men­brü­che das Ende des gesam­ten Pro­jekts ein­läu­ten – schließ­lich ist nicht jeder öko­lo­gi­schen Neu­un­ter­neh­mung Erfolg beschie­den –, aber eben­so mög­lich ist es, dass weni­ger ver­schwen­de­ri­sche Aus­prä­gun­gen des­sel­ben grund­le­gen­den Öko­sys­tems am Ende ihren Weg zu einem neu­en, nach­hal­ti­gen Modell von mensch­li­chen Gemein­schaf­ten fin­den wer­den, das auf sol­chen Ele­men­ten fort­schritt­li­cher Tech­no­lo­gie beruht, die lang­fris­tig und mit Hil­fe erneu­er­ba­rer Res­sour­cen her­ge­stellt, betrie­ben und gewar­tet wer­den können. 

Mir scheint die Vor­stel­lung nicht unplau­si­bel, dass man den Indus­tria­lis­mus aus der Per­spek­ti­ve der fer­nen Zukunft ein­mal als eine frü­he und inef­fi­zi­en­te Form des­sen, was man “Tech­nik-Gesell­schaft” nen­nen könn­te, betrach­ten wird. Wie ande­re For­men von mensch­li­chen Öko­sys­te­men könn­te man die Tech­nik-Gesell­schaft viel­leicht am bes­ten anhand ihrer Ener­gie­quel­len beschrei­ben. Eine Wild­beu­ter­ge­sell­schaft beruht haupt­säch­lich auf Ener­gie in Form von Nah­rung, die natür­li­chen Öko­sys­te­men ent­nom­men und durch klei­ne Men­gen von nicht aus Nah­rung stam­men­der Ener­gie in Form von Feu­er­holz usw. ergänzt wird. Eine Agrar­ge­sell­schaft beruht haupt­säch­lich auf Ener­gie in Form von Nah­rung, die einem künst­li­chen Öko­sys­tem, das durch mensch­li­che Anstren­gun­gen geschaf­fen und auf­recht­erhal­ten wird, ent­nom­men und durch klei­ne Men­gen von nicht aus Nah­rung stam­men­der Ener­gie in Form von Feu­er­holz und ande­ren Brenn­stof­fen sowie klei­nen Men­gen von Wind‑, Was­ser- und Son­nen­en­er­gie ergänzt wird. 

Eine Tech­nik-Gesell­schaft hin­ge­gen beruht haupt­säch­lich auf Ener­gie aus erneu­er­ba­ren oder nicht-erneu­er­ba­ren Quel­len, die durch Nah­rung ergänzt wer­den, die ganz oder teil­wei­se mit Hil­fe von nicht aus Nah­rung stam­men­der Ener­gie erzeugt wird. Die moder­ne Indus­trie­ge­sell­schaft ist ein­fach eine Tech­nik-Gesell­schaft, deren Ener­gie­er­zeu­gung auf nicht-erneu­er­ba­ren Quel­len beruht und die ihre Waren- und Dienst­leis­tungs­pro­duk­ti­on zum Preis einer unge­heu­ren Inef­fi­zi­enz maxi­miert hat. Am ande­ren Ende des Spek­trums befin­det sich eine Idee der Tech­nik-Gesell­schaft, viel­leicht am bes­ten als “Öko­tech­nik-Gesell­schaft” cha­rak­te­ri­siert, die auf erneu­er­ba­ren Ener­gie­quel­len fußt und die Effi­zi­enz ihres Ener­gie- und Res­sour­cen­ver­brauchs zum Preis eines wesent­lich beschränk­te­ren Zugangs zu Waren und Dienst­leis­tun­gen maxi­mie­ren wird. 

In der Abend­däm­me­rung der Indus­trie­ge­sell­schaft scheint das Kon­zept einer Öko­tech­nik-Gesell­schaft ver­lo­ckend, und dies nicht nur für die­je­ni­gen, denen die tief­grei­fen­de Abhän­gig­keit der Men­schen von der irdi­schen Bio­sphä­re bewusst ist. Bis dahin ist es aber noch ein wei­ter Weg, und wenn man sich dabei in irgend­ei­ner Form am Suk­zes­si­ons­mo­dell ori­en­tie­ren kann, ist der Ver­such, vom wuchern­den Unkraut der Indus­trie­ge­sell­schaft direkt in die grü­nen­den Wäl­der der Öko­tech­nik-Zivi­li­sa­ti­on zu sprin­gen, zum Schei­tern ver­ur­teilt. Selbst ohne Berück­sich­ti­gung des Suk­zes­si­ons­mo­dells haben wir nur eine extre­me nebu­lö­se Vor­stel­lung davon, wel­che Form eine wirk­lich nach­hal­ti­ge Tech­nik-Gesell­schaft anneh­men könn­te, und die geschicht­li­che Erfah­rung legt nahe, dass ein lan­ger Evo­lu­ti­ons­pro­zess des Immer-wie­der-Aus­pro­bie­rens nötig sein wird, um die unver­meid­li­chen Macken zu besei­ti­gen und eine Form der Tech­nik-Gesell­schaft zu ent­wi­ckeln, die tat­säch­lich eine lang­fris­ti­ge Sta­bi­li­tät ermöglicht. 

Natür­lich wird die­ser Pro­zess vom nahen­den Zusam­men­bruch der moder­nen Indus­trie­ge­sell­schaft beein­flusst wer­den, aber nicht auf die Art, die von den der­zeit gras­sie­ren­den ver­welt­lich­ten Apo­ka­lyp­se-Reli­gio­nen pro­pa­giert wird. Wer auch immer vom Ende des Indus­trie­zeit­al­ters erwar­tet, dass dadurch die Ära der von ihm bevor­zug­ten Ver­si­on einer uto­pi­schen Gesell­schaft ein­ge­lei­tet wird, soll­te sich mei­ner fes­ten Über­zeu­gung nach auf eine unge­heu­re Ent­täu­schung ein­stel­len. Radi­ka­le Plä­ne sozia­ler Ände­rung flo­rie­ren in der Regel in der expan­die­ren­den Pha­se einer Kul­tur, wenn die über­rei­chen Res­sour­cen zum Expe­ri­men­tie­ren ver­lei­ten, aber unter den rau­en Bedin­gun­gen eines Zeit­al­ters des Nie­der­gangs und der Schrump­fung gibt es sol­che Frei­hei­ten ein­fach nicht mehr. In den vor uns lie­gen­den Jahr­zehn­ten und Jahr­hun­der­ten, in denen die meis­ten Men­schen ums Über­le­ben kämp­fen wer­den – vie­le davon ver­geb­lich –, wird der Traum einer idea­len Gesell­schaft hin­ter die Erfül­lung drin­gen­de­rer Bedürf­nis­se zurück­tre­ten müssen. 

Es ist aller­dings durch­aus wich­tig zu ver­ste­hen, dass dies nur eine ande­re Art ist, bereits ander­wei­tig vor­ge­brach­te Argu­men­te zu for­mu­lie­ren. Wenn mensch­li­che Gesell­schaf­ten in ihrer Auf­ein­an­der­fol­ge irgend­wie der öko­lo­gi­schen Suk­zes­si­on ähneln, wer­den die Gesell­schaf­ten, die aus den Trüm­mern der Indus­trie­ge­sell­schaft ent­ste­hen, die­je­ni­gen sein, die am bes­ten an die Umwelt ange­passt sind, die von ihren Vor­gän­gern geschaf­fen wur­de. Sie sind viel­leicht noch lan­ge nicht nach­hal­tig, haben sich aber höchst­wahr­schein­lich bereits ein beträcht­li­ches Stück in die­se Rich­tung bewegt, und sei es nur des­halb, weil die Mög­lich­kei­ten zur Ver­schwen­dung von Res­sour­cen durch die Erschöp­fung so vie­ler davon beträcht­lich ein­ge­schränkt sei­en wer­den. Wel­che For­men die­se Gesell­schaf­ten anneh­men könn­ten, wird das The­ma des nächs­ten Bei­trags (“Die Lei­ter nach unten”) sein. 

04. Okto­ber 2007 

(http://thearchdruidreport.blogspot.com/2007/10/toward-ecotechnic-society.html)